Vortragsreihe

Montag, 2.3.2015, 20 Uhr, Foyer

„Neue Stammzell-basierte Therapieformen für neurodegenerative Erkrankungen?“

Referent: Dr. Jonas Doerr, Bonn

Bekannte Ausprägungen neurodegenerativer Erkrankungen wie Demenzen oder Bewegungsstörungen (Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson oder verschiedene Ataxien) zeichnen sich durch einen langsam fortschreitenden Verlauf aus und sind derzeit meist nur symptomatisch therapierbar. Die kausale Ursache der meist erblich aber auch sporadisch auftretenden Erkrankungen liegt hierbei meist in einem fortschreitenden Verlust von Nervenzellen. In diesem Zusammenhang scheint eine Substitution des verlorenen Gewebes die einzig mögliche Therapie darzustellen, welche durch eine spezielle Zellpopulation – die Stammzellen – geleistet werden soll. Hierbei gilt es jedoch eine große Anzahl wichtiger Punkte zu berücksichtigen wie immunologische Kompatibilität, die Beseitigung der kausalen Ursache des Zellverlusts und die Fähigkeit der eingesetzten Zellpopulation unter- gegangenen Nerven auch funktionell zu ersetzen zu berücksichtigen.

Kann die Vision moderner Medizin Stammzelltherapie für den Zellersatz im zentralen Nervensystem realisiert werden?

Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium startet öffentliche Vortragsreihe – Ehemalige berichten über aktuelle Themen und ihren Job

Das Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium (FMSG) erinnert an seine Anfänge, würdigt den Namensgeber der Schule und will in diesem Zuge nicht nur die Schüler von heute neugierig machen und motivieren. Künftig sollen dazu regelmäßig ehemalige Absolventen referieren und zeigen, was aus ihnen geworden ist. Den Anfang macht Jonas Doerr, der in der Stammzellenforschung an der Universität Bonn arbeitet.

„Friedrich Magnus Schwerd und seine Nachfolger – Vorträge zu Wissenschaft und Zeitgeschehen“ nennt sich die neue Reihe, die Schulleiter Erich Clemens etablieren möchte. „Wir sind jetzt ungefähr 50 Jahre alt und wollen den Kontakt zu den Ehemaligen verstärken“, sagte er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. 1966 wurde das Gymnasium gegründet.Es gebe unter anderem schon seit Jahren beim Altstadtfest ein vom Förderverein des Gymnasiums initiiertes Ehemaligen-Treffen, das rege besucht werde. Die Idee zur Vortragsreihe stamme von Förderverein und Schulleitung gemeinsam.

Der Namensgeber Friedrich Magnus Schwerd, am 8. März 1792 in Osthofen bei Worms geboren und 1871 gestorben, war fast 60 Jahre als Lehrer, zu Beginn in Speyer, tätig. Daneben war er auch wissenschaftlich tätig. Das Internet-Lexikon Wikipedia würdigt ihn als Astronomen und Physiker. So entwickelte er das Verfahren der „Kleinen Basis“ zur Landvermessung, konstruierte für seine astronomischen Untersuchungen eigens optische Instrumente und widmete sich der Ausbreitung und der Natur des Lichtes.„Er war ein herausragender Lehrer und Wissenschaftler gewesen. Seine Arbeiten auf beiden Feldern seien bis in die neueste Zeit gültig“, erinnerte Clemens.

In der Tradition des Lehrens und Forschens, wie es der Namenspatron der Schule vorgemacht hat, soll nach Vorstellungen des Schulleiters die geplante Vortragsreihe auf seine potenziellen Nachfolger wirken. Sie soll das spezifische Angebot bei der Projektwoche in der MSS 12 zu Bewerbungstraining ergänzen, eine zusätzliche Möglichkeit sein, den Unterricht inhaltlich wie wissenschaftlich zu ergänzen und nicht zuletzt Interesse wecken für eigenes Forschen, schwebt ihm vor. Das Besondere daran: Es könne geleistet werden mit „Eigengewächsen“, also ehemaligen Schülern, die mit dem Abi am Schwerd in der Tasche Karriere auf ganz verschiedenen Gebieten gemacht haben. „Auch Oberbürgermeister Eger ist Schwerd-Schüler“, unterstrich Clemens. Der kommt zwar auch zum Start der Reihe, aber nicht als Referent. „Er spricht hoffentlich ein Grußwort“, so Clemens.

Vortragender bei der Erstausgabe der Reihe ist Jonas Doerr. Der 1982 geborene Speyerer hat 2002 sein Abi am Schwerd gemacht, anschließend nach Zivildienst und Praktikum in Südafrika in Bonn molekulare Biomedizin studiert. Heute arbeitet er am Forschungszentrum „Life & Brain“ in der früheren Bundeshauptstadt, beschäftigt sich dort aktuell mit Stammzellenforschung. Er berichtet am Montag, 2. März, 20 Uhr, im Foyer des Gymnasiums von seiner Arbeit und will danach unbedingt mit den Besuchern ins Gespräch kommen.

„Unsere Schule ist aber nicht nur Sport und Naturwissenschaften, wir sind viel mehr. Über 35 Arbeitsgemeinschaften belegen das eindrucksvoll“, sagte Clemens weiter. Er versprach, dass die Vielfalt der Schule in den Vorträgen abgebildet werde. Sie sollen schon gar keine trockenen wissenschaftlichen Vorträge werden. Sie sollen den Blick über den engen Tellerrand schulischen Alltags möglich machen.

Zwei Vorträge im Jahr seien zunächst vorgesehen. Interessierte Referenten mit „enger Beziehung zum Schwerd“ stünden schon auf seiner Liste. Der Oberbürgermeister könnte durchaus noch dazukommen, schließt der Direktor nicht aus.
 
 
Quelle: (ell), Die Rheinpfalz (05.02.2015)

Zurück